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Dr. med. vet. Christiane Stehle

Tierärztliche Praxis für Pferde

Region Hegau / Bodensee / Südschwarzwald

Tieräztliche Praxis für Pferde Dr. Stehle
Aktuelles

Infektionen und Schutzmaßnahmen beim Pferd

Pferdeinfluenza

Die Pferdeinfluenza ist eine hoch ansteckende Virusinfektion der Atemwege. Typisch sind Rötungen der Nasenschleimhaut, klarer Nasen- und Augenausfluss, Fieber bis 42°C, trockener Husten. Innerhalb von 1-5 Tagen erkranken fast alle Pferde eines Bestandes. Meist treten zusätzlich bakterielle Infektionen auf.

Die Pferdeinfluenza tritt v. a. dort auf, wo ein häufig wechselnder Pferde- und Menschenkontakt stattfindet z.B. in Reitvereine und Turnierställe. Besonders gefährdet sind junge Pferde, immunschwache Pferde und Pferde mit erhöhtem Stresspotential.

Tieraztpraxis Stehle - Infektionen und Schutzmaßnahmen beim Pferd

Gegen eine Influenzavirus- Infektionen kann geimpft werden. Für den Aufbau eines verlässlichen Impfschutzes ist eine Grundimmunisierung im Abstand von 4-6 Wochen nötig und eine regelmäßige Wiederholungsimpfung.

Wie beim menschlichen Grippevirus kann sich auch beim Pferdevirus das Virus ändern, dies geschieht beim Pferdevirus aber nur ca. alle 10-15 Jahre. Trotzdem sollte der verwendete Impfstoff aktuell sein d.h. er sollte einen Vertreter des so genannten Europäischen- und Amerikanischen Typs enthalten.

Alle Turnierpferde müssen, laut FN, im Abstand von 6 Monaten (+-) 20 Tage gegen Influenza geimpft werden.

Herpesvirus - Infektionen

Die wichtigsten Vertreter des Herpesvirus sind die Equinen Herpesviren (EHV) 1 und 4. Wobei EHV 4 v. a. die Atemwege befällt und EHV 1 zentralnervöse Störungen und Virusaborte verursacht. EHV 2 bedingt eine Infektion der Augen.

Die Übertragung der hoch ansteckenden Herpesviren erfolgt durch direkten Kontakt und Tröpfcheninfektion.

Tieraztpraxis Stehle - Infektionen und Schutzmaßnahmen beim Pferd

Herpesviren gehören mit den Influenzaviren zu den häufigsten Erregern von Atemwegserkrankungen.

Fast 80% der Pferde sind latent mit Herpes infiziert d.h. sie hatten bereits Kontakt mit dem Virus ohne klinisch zu erkranken. Durch Stress, Krankheit oder ein schwaches Immunsystem können die Herpesviren aktiviert werden. Dadurch erfolgt eine massenhafte Vermehrung und eine massive Ausscheidung über alle Sekrete des Pferdes. So verbreitet sich das Herpesvirus im ganzen Bestand.

Es gibt Impfstoffe, die die beiden Herpesviren 1 und 4, in abgetöteter Form enthalten. Hierdurch wird das Immunsystem zur Bildung von Antikörpern angeregt, die Pferde sind dadurch besser geschützt. Die Impfungen müssen nach einer Grundimmunisierung alle 6 Monate wiederholt werden.

Tetanus - Wundstarrkrampf

Der Erreger ist ein Bodenbakterium und kommt praktisch überall vor. Gelangt es jedoch in Wunden, vermehrt es sich und bildet ein Toxin (Giftstoff), das sich an Nervenzellen bindet. Fast alle infizierten Pferde sterben daran, da Pferde für Tetanus hoch empfindlich sind.

Typisch sind Bewegungsstörungen, steife Muskulatur, Schluckbeschwerden, Krampfanfälle und „sägebockartige Stellung“.

Auf eine Impfung gegen Tetanus ist deshalb nicht zu verzichten!

Tollwut

Das Virus wird durch den Biss von tollwutinfizierten Tieren übertragen. Von der Bissstelle wandert das Virus über die Nervenbahnen zum Gehirn, wo es sich vermehrt. Tollwutkranke Pferde zeigen Juckreiz an den Bissstelle, Unruhe und benagen die Umgebung. Neben kolikartigen Erscheinungen wird häufig ein aggressives Verhalten beobachtet. Weiterhin tritt Speichelfluss und eine Schlundkopflähmung auf. Nach 4-5 Tagen tritt der Tod ein.

Tollwut ist eine anzeigepflichtige Tierseuche, jeglicher Therapieversuch ist beim Tier verboten. Der Amtstierarzt kann die sofortige Tötung aller seuchenverdächtigen Tiere anordnen.

Eine Tollwutimpfung ist möglich und erfordert keine Grundimmunisierung und muss jährlich aufgefrischt werden.

Druse

Die Druse wird durch Bakterien (Streptococcus equi) verursacht und ist eine fieberhafte Infektionskrankheit des Pferdes. Es besteht eine eitrige Entzündung der oberen Luftwege mit Vereiterung und Abszessbildung der zugehörigen Lymphknoten. Es erkranken vorwiegend junge Tiere. Es treten Mattigkeit, Fieber, Appetitlosigkeit, eitriger Nasenausfluss und Lymphknotenschwellungen auf.

Die Erkrankung ist stark ansteckend und kann durch Tröpfcheninfektion aber auch durch den Menschen oder Stallutensilien übertragen werden. Seit 2005 gibt es einen Impfstoff gegen Druse, der auf der Innenseite der Unterlippe verabreicht wird. Zur Aufrechterhaltung der Immunität muss jedoch nach einer Grundimmunisierung in 3-6 monatlichen Abständen nachgeimpft werden.