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Dr. med. vet. Christiane Stehle

Tierärztliche Praxis für Pferde

Region Hegau / Bodensee / Südschwarzwald

Tieräztliche Praxis für Pferde Dr. Stehle
Aktuelles

Magen-Darm Parasiten beim Pferd

Da heutzutage viele Pferde auf einer relativ kleinen Fläche gehalten werden erhöht sich das Infektionsrisiko mit Magen-Darm Parasiten.
Jeder Befall beeinträchtigt die Leistungsfähigkeit des Pferdes, birgt aber auch die Gefahr von Wurmlarven, die durch den Körper wandern. Treten die Parasiten in großer Zahl auf kann es zu einem Darmverschluss kommen.
Besonders anfällig für „Wurmschäden“ sind Fohlen.

Blutwurm - Strongylus vulgaris

  • Aufnahme von infektiösen Larven auf der Weide
  • Schädigung durch Wanderung im Blut zu den großen Darmgefäßen dadurch Bildung von Blutgerinseln und einer gestörten Blutversorgung ( Kolik, Lahmheit)
  • Sitz der Larven: Innenauskleidung der Darmarterien
  • Sitz der Würmer: Blind- und Dickdarm
  • Würmer bis 2,5 cm lang

Kleine Strongyliden (Kleine Palisadenwürmer)

  • Aufnahme von infektiösen Larven auf der Weide
  • hohe Ansteckungsgefahr im Spätsommer-Herbst, die Larven schlüpfen im Frühjahr
  • Schädigung durch Wanderung durch die Darmwand (Blind- und Dickdarmentzündung)
  • Würmer ca. 4-26 mm lang
  • Larvale Cyathostominose d.h. durch starkes auftreten der kleinen Strongyliden ausgelöstes Krankheitsbild. Die Larven der kleinen Strongyliden „schlüpfen“ massenhaft im Frühjahr und „durchlöchern“ den Darm. Es sind v. a. Jungtiere bis 6 Monate betroffen. Die Pferde zeigen plötzlich heftigen Durchfall, Kolik, Fieber, Abmagerung, einzelne Todesfälle.

    Deshalb unbedingt vor Weideaustrieb im Frühjahr entwurmen!!!

Bandwürmer

Tieraztpraxis Stehle - Magen-Darm Parasiten beim Pferd

  • durch Aufnahme infizierter Moosmilben auf der Weide, im Pferdedarm entwickelt sich dann der Bandwurm
  • hohe Ansteckung im Spätsommer und Frühherbst
  • Bandwürmer 2,5-4 cm lang
  • Bandwürmer sitzen an der Darmschleimhaut v. a. am Übergang vom Dünn- in den Dickdarm (Kolik, Abmagerung, Durchfall)
  • Entwurmung mindestens 1x jährlich nötig, Herbst bzw. Frühjahr optimal

Spulwürmer

  • Eier können in Umwelt jahrelang überleben
  • Larven wandern durch Leber-Lunge-Darm und richten dadurch erheblichen Schaden an
  • Würmer 15-50cm groß, bleistiftdick, Sitzen v. a. im Dünndarm und führen zu Darmverschlüssen

Pfriemschwänze (Oxyuris equi)

  • Eier werden durch die Würmer (Darm) am Anus abgelegt, dadurch entsteht ein starker Juckreiz mit Scheuerstellen am Schweif
  • die „Eischnüre“ fallen in die Einstreu und werden mit dem Futter wieder aufgenommen
  • Würmer 1-15 cm lang
  • Würmer sitzen an der Darmschleimhaut des Dickdarms und führen dort zu Entzündungen

Magendasseln

Tieraztpraxis Stehle - Magendasseln

  • Larven der Dasselfliege
  • Eiablage im Juli-August, Larven gelangen über die Zunge in den Pferdemagen
  • Dassellarve 1,5 cm groß, heftet sich an die Magenschleimhaut
  • Dasselfliege 12-14 mm groß, hummelähnlich behaart
  • Durch die Dassellarven entstehen Magenentzündungen, Magengeschwüre, Kolik
  • Entwurmung im Winter

 

 

Übertragung von anderen Tierarten

Von anderen Tieren können Würmer auf Pferde übertragen werden z.B.

  • Lungenwürmer Esel - Pferd
  • Leberegel Rind - Pferd
  • Bandwürmer Hund - Pferd

Entwurmungsempfehlung

  • Entwurmung im Frühjahr vor dem Weideaustrieb beugt eine massive Kontamination der Weidefläche vor, nach der Entwurmung 3-5 Tage warten bis zum Weideaustrieb
  • Entwurmung im Herbst vor dem Aufstallen
  • Bandwürmer: Entwurmung Frühjahr- und/oder Herbst
  • Magendasseln: Entwurmung November-Dezember
  • über den Sommer ist der Entwurmungsintervall von der Infektionsgefahr und vom Wirkstoff des Entwurmungspräparates abhängig
  • wenn gleichzeitig geimpft wird sollte ein 10-14 tägiger Abstand zwischen Impfung und Entwurmung liegen, damit das Immunsystem nicht beeinträchtigt wird
  • regelmäßig die Wirkstoffgruppe des Entwurmungsmittels wechseln
  • wichtigste Wurmprophylaxe:

    Weiden und Ausläufe abmisten

Fotos mit freundliche Genehmigung von Virbac-Tierarzneimittel