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Dr. med. vet. Christiane Stehle

Tierärztliche Praxis für Pferde

Region Hegau / Bodensee / Südschwarzwald

Tieräztliche Praxis für Pferde Dr. Stehle
Dienstleistungen

Hufbearbeitung - Hornsäule

 

Hornsäule

Hornsäule 1

Eine Hornsäule beschreibt eine Verdickung an der Innenfläche der Hornwand, die von Kronrand bis Tragrand reichen und säulen-, kegel- oder leistenförmig sein kann. Sie entsteht nach Wunden der Kron- oder Wandlederhaut durch z.B. Traumata wie Kronentritte oder auch Hornspalte. Diese Verletzungen führen, ob eitrige oder nichteitrige Pododermatitis, zu einer vermehrten Durchblutung des Gebietes und damit zu einer übermäßigen Hornproduktion. Dabei ist die Vorderwand häufiger betroffen als die Seiten- oder Trachtenwände. Vorder- und Hintergliedmaßen können gleichermaßen eine Hornsäule aufweisen.

Nicht immer ruft eine Hornsäule eine Lahmheit hervor, manchmal wird sie zufällig durch den Schmied beim Bearbeiten der Hufe festgestellt. Mittelgradige Lahmheiten sind jedoch charakteristisch für Hornsäulen, die schon mit einer Usur (= Einziehung) des Hufbeines einhergehen, und können am Hinterbein aussehen wie ein Hahnentritt. Meistens haben die betroffenen Pferde eine vermehrte Pulsation der Mittelfußarterie und eine Verbreiterung der weißen Linie nach innen in diesem Bereich. Im Röntgenbild sieht man Lufteinschlüsse und im vorangeschrittenen Stadium eine charakteristische Usur des Hufbeines. Diese ist irreversibel, was bedeutet, dass sich der Knochen davon nicht mehr erholen wird.

Die Folgen von Hornsäulen sind vielfältig und reichen von Symptomlosigkeit über mittelgradige Lahmheiten bis zu rezidivierenden Hornsäulen mit immer ähnlicher Symptomatik. Außerdem atrophiert und nekrotisiert die Huflederhaut in diesem Bereich durch den Druck des vermehrten Horns.

Hornsäule

Hornsäule 2

Die Therapie hängt von dem Schweregrad der Symptome ab:
Wird die Hornsäule nur zufällig während der Hufbearbeitung gefunden, versucht man, diesen Bereich aus der Belastung zu nehmen und lässt ihn schweben. Die Aufzüge des Eisens sollten dabei immer neben der Hornsäule liegen. Der Wandabschnitt über der Hornsäule wird dünn geraspelt oder, sollte diese bis zum Kronrand reichen, halbmondförmig verdünnt. Gut wäre ein verhältnismäßig breites Eisen mit guter Zehenrichtung.

Bei starker Lahmheit oder eitriger Huflederhautentzündung sollte in einer Klinik operiert und die Hornsäule in toto entfernt werden. Hier wird die Behandlung mit einem Druckverband abgeschlossen und der Schmied kann bei guter Belastung relativ schnell die Nachsorge zuhause übernehmen. Bereits nach 14 Tagen können die Pferde dann häufig wieder leicht im Schritt bewegt werden. Die bereits vorhandene Usur am Hufbein ist allerdings nicht zu beseitigen, weswegen Hornsäulen gerne rezidivieren.